Nicht ohne Deinen Fahrradhelm!
Neulich war ich mit meinem Sohn auf dem Spielplatz, als ein anderes Kind mit seinem Roller stürzte. Wir alle hielten für einen Moment den Atem an, denn der Sturz sah furchterregend aus. Was mir direkt auffiel: der Junge trug keinen Helm! Als der Junge laut zu weinen anfing, hoffte ich inständig, dass keine schlimme Verletzung zum Vorschein kommen würde. Zum Glück war nichts Schlimmeres passiert – nur ein paar Kratzer, eine blutige Aufschürfung und Tränen. Die Mutter seufzte: „Er wollte den Helm nicht aufsetzen, und ich dachte, für die paar Meter …“. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und mit Sicherheit stellte sie sich für einen Moment vor, was alles hätte passieren können.
Und genau das ist es, was ich nicht erleben möchte: die Angst, dass mein Kind bei einem Sturz mit seinem Kinderfahrzeug eine schlimme Kopfverletzung davonträgt. Die meisten Unfälle passieren nicht bei waghalsigen Stunts, sondern auf den kurzen, vermeintlich harmlosen Strecken. Deshalb gibt es bei uns eine eiserne Regel: unser Sohn fährt nicht ohne Helm, auch nicht bei kurzen Strecken. Egal ob Fahrrad, Roller oder Laufrad – ohne Helm bleibt das Gefährt stehen.
Warum ich keine Kopfverletzung riskiere
Ein Sturz auf den Kopf kann fatale Folgen haben. Selbst aus geringer Höhe kann ein Schlag auf den Schädel schlimme Verletzungen verursachen – von fiesen Platzwunden über Gehirnerschütterungen bis hin zu bleibenden Schäden.
Schauen wir uns die Zahlen an:
- Kopfverletzungen sind die Haupttodesursache bei Fahrradunfällen im Kindes- und Jugendalter.
- Bei einem Unfall sinkt das Risiko um 69% sowohl für Kopfverletzungen als auch für Hirnverletzungen, wenn ein Helm getragen wurde.
Warum sollte ich also dieses Risiko eingehen? Ein Helm kostet nicht die Welt, ist schnell aufgesetzt und kann schlimme Kopfverletzungen um 69% verhindern. Deshalb gibt es bei uns keine Diskussionen, kein „Nur kurz“. Helm auf – fertig!
Wir haben mit unserem Sohn darüber gesprochen, dass Verletzungen am Kopf gefährlich sind und viele davon nur schwer heilen. Und ihm gesagt, dass das der Grund ist, warum es uns so wichtig ist, dass er den Helm trägt. Und tatsächlich gibt es inzwischen auch (fast) keine Diskussionen mehr, wenn er seinen Helm aufsetzen soll. Er weiß auch, dass wir uns nicht überreden lassen.
Worauf Du beim Helmkauf achten solltest
Damit der Helm seinen Zweck erfüllt, muss er richtig sitzen. Hier ein paar wichtige Punkte:
✅ Passform: Der Helm sollte fest, aber bequem sitzen. Er darf nicht wackeln oder drücken.
✅ Kinnriemen: Der Riemen sollte so eingestellt sein, dass maximal zwei Finger zwischen Kinn und Gurt passen.
✅ Schutzbereich: Der Helm sollte Stirn, Schläfen und Hinterkopf gut abdecken.
✅ Belüftung: Gute Helme haben Lüftungsschlitze – wichtig, damit Dein Kind nicht schwitzt wie in einer Sauna.
✅ Prüfsiegel: Achte auf ein CE- oder TÜV-Siegel – dann weißt Du, dass der Helm getestet wurde.
Ein kleiner Tipp: Lass Dein Kind den Helm mit aussuchen. Oder macht es wie wir und verziert den Helm selbst. Wenn Dein Kind den Helm cool findet, steigt die Chance, dass es ihn auch gerne trägt!