Was ist eigentlich eine Doula?

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Vor Kurzem habe ich eine sehr nette Frau, Mama und Doula kennengelernt und mich mit ihr über ihren wunderbaren Beruf unterhalten. Ihre Leidenschaft und Hingabe für die Unterstützung von Frauen während der Schwangerschaft und Geburt haben mich tief beeindruckt. Mir war bis dahin der Unterschied zwischen einer Hebamme und einer Doula nicht wirklich klar und ich fand es sehr spannend mit ihr ins Gespräch zu kommen. Und mein erster Gedanke nach diesem Gespräch war, dass jede Schwangere eine Doula an der Seite haben sollte und von ihrem Wissen und ihrer Unterstützung profitieren sollte.

Was macht eine Doula?

Eine Doula ist eine ausgebildete Geburtsbegleiterin, die werdende Mütter während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett unterstützt. Anders als eine Hebamme übernimmt sie keine medizinischen Aufgaben, sondern konzentriert sich ganz auf das Wohlbefinden der Mutter.

Im Gespräch erzählte mir die Doula von den verschiedenen Bereichen, in denen sie Unterstützung bietet. Dazu gehört die Vorbereitung auf die Geburt, bei der sie den Frauen hilft, ihre Ängste und Sorgen zu bewältigen und Vertrauen in ihren eigenen Körper zu finden. Während der Geburt ist sie eine ruhige, beständige Präsenz, die durch Atemtechniken, Massagen und beruhigende Worte den Geburtsprozess erleichtert. Und sie gibt wichtiges Wissen weiter, das vielen Frauen fehlt. Und genau an diesem Punkt dachte ich darüber nach, wie viele Dinge ich als Schwangere und frischgebackene Mama nicht wusste, aber gerne gewusst hätte. Und ich erinnerte mich sofort an zig Situationen, die wesentlich einfacher gewesen wären, hätte ich gewisse Dinge früher gewusst.

Unterstützung während der Schwangerschaft

Viele Schwangere wissen nicht, welche enormen Vorteile eine Doula bieten kann und ahnen auch nicht, wieviel Wissen ihnen fehlt, das ihre neue Rolle aus Mutter deutlich erleichtern könnte. Eine Doula gibt nicht nur praktische Tipps, sie klärt zum Beispiel auch über gängige Mythen rund ums Stillen auf. Ich denke, dass sehr viel mehr Frauen stillen würden und auch über längere Zeit stillen würden, wenn sie eine gute Doula an ihrer Seite hätten! Sie sorgt dafür, dass die werdende Mutter alle Dinge erfährt, die für sie wichtig sind und selbstbestimmte Entscheidungen treffen kann.

Auch der Aspekt der emotionalen Unterstützung ist nicht zu unterschätzen. Eine Doula hilft, Ängste zu lindern und das Vertrauen in die eigene Gebärfähigkeit zu stärken. Sie ist da, um zuzuhören, zu unterstützen und Mut zu machen – etwas, das in der heutigen, oft hektischen Zeit, unbezahlbar ist.

Unterstützung bei der Geburt

Im Kreißsaal selbst kann eine Doula von unschätzbarem Wert sein. Krankenhausgeburten laufen nicht immer ideal ab und es wird nicht immer im Sinne von Mutter und Kind gehandelt. Darüber wird selten gesprochen, aber wer mit Müttern ins Gespräch kommt, wird erschrecken, wie viele Mütter schlechte Erfahrungen bei einer Krankenhausgeburt machen. Wer sich die extrem hohe Anzahl an Kaiserschnitten anschaut, die heutzutage in der westlichen Welt durchgeführt werden, bekommt eine erste Ahnung, was schiefläuft. Oder hast Du Dich beispielsweise schon mal gefragt, warum die Nabelschnur schon wenige Minuten nach der Geburt durchgeschnitten wird und ob das wirklich gut für Mutter und Kind ist?

Unnötige Eingriffe und das Übergehen von Wünschen und Bedürfnissen von Müttern und Neugeborenen, können langfristige Folgen haben. Eine Doula kann hier als Fürsprecherin agieren und darauf achten, dass die Wünsche der Mutter respektiert werden. Sie kann helfen, unnötige Eingriffe zu vermeiden und dafür sorgen, dass die Geburt so natürlich wie möglich abläuft.

Verhinderung von bzw. der Umgang mit Geburtstraumata

Ein weiterer wichtiger Punkt, der für eine Doula spricht, sind Geburtstraumata. Viele Frauen erleben traumatische Geburten und kämpfen danach mit den emotionalen Folgen. Eine Doula kann hier wertvolle Unterstützung bieten. Im besten Falle verhindert sie durch ihr Wissen und ihre Unterstützung, dass ein Geburtstraumata überhaupt entsteht. Lässt es sich dennoch nicht vermeiden, hilft eine Doula, diese Erfahrungen zu verarbeiten, bietet Nachsorge und sorgt dafür, dass die Mutter sich nicht allein gelassen fühlt.

Warum schreibe ich hier darüber?

Als ich schwanger war habe ich nicht geahnt wie viel Wissen mir fehlt. Weder über die Möglichkeit gewisse Entscheidungen bei der Geburt zu treffen, noch über das Thema Stillen wurde ich richtig und vor allem auch rechtzeitig aufgeklärt. Dadurch musste ich einen viel schwereren Weg gehen als nötig gewesen wäre. Ich hatte trotzdem viel Glück eine gute Hebamme zu haben und auch wunderbare Freundinnen mit viel Erfahrung. Denn diese Frauen haben sich meiner angenommen als ich dringende Fragen hatte und in Not war. ❤️ Mein spezieller Dank an dieser Stelle an Hebamme Vanesa und meine Freundinnen Laura und Joanna. ❤️ Aber eine Doula, die mich mit viel Zeit und Know-How schon während der Schwangerschaft unterstützt hätte, wäre trotzdem wunderbar gewesen. Das sage ich jetzt mit dem Wissen von heute.

Eine Doula ist eine Quelle der Kraft, des Wissens und der Unterstützung – jemand, der den Weg durch Schwangerschaft und Geburt einfühlsam begleitet. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen von dieser wertvollen Möglichkeit profitieren und es leichter haben. Ich hoffe, dass ich mit diesem Blogbeitrag die ein oder andere Frau erreichen kann und sie die Unterstützung bekommt, die ich gerne gehabt hätte.

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Katharina Kokoska

Mama eines wundervollen Sohnes // Frau eines fantastischen Mannes // Bloggerin // Informatikerin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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